7. Dashahara in Mysuru und Wandern in den Bergen Tamil Nadus; Teil 2
In meinem restlichen Urlaub ging es über Ooty, nach Wellington über Coonor nach Mettupalayam und von dort aus nach Coimbatore. Von dort ging es ab nach Hause, zurück nach Bangalore.

Bodo and I
Als wir in Mysore am Morgen losfuhren, schien die Sonne und es war richtig schön warm. Auf einer atemberaubenden Busreise über das Flachland von Karnataka bis rein in die Berge Tamil Nadus, sahen wir die Vielfältigkeit von Indiens Natur. Neben Feldern und kleinen Baumgruppen, Palmen und Sonne gab es riesige Wolkenformationen, aufragende Bergketten und Regen. Wir sahen auf der Busfahrt Elefanten und weitläufige Teefelder.
Es war faszinierend zu sehen, wie der Berg ein für sich abgeschottetes System ist. Es fühlte sich so an, als ob der Berg eine Landschaft AUF sich selber hat. Es war alles so weitläufig, grün, durchzogen von Leben und Menschen… Dörfern und kleinen Arbeiterhäusern, dass ich mir nicht vorstellen konnte, dass wir grade auf einem Berg sind. Zumal der Berg mit 2200 Höhenmetern genau 2000 Meter höher ist als die Ebene.
Ich kenne eben nur die Alpen Südtirols. Zerklüftet, steinig und kaum erschlossen. So schien es für mich eigentlich gar nicht mögliche, dass dort oben so viel Leben herrscht.
(oder eben halt nicht...^^)
Aber Ooty war atemberaubend. Groß, voll und wunderschön!! Wirklich! Mit Mysore eine DER schönsten Städte die ich bisher gesehen habe!
Das Willkommen war aber nicht ganz so wie erwartet…. Regen, durchnässte Sachen, Hunger und ein schlechtes Restaurant… Es schien nicht so zu laufen. Auch unser Campingplan viel erstmal ins Wasser.
Wir nahmen uns ein Hotelzimmer für einen angemessenen Preis und besichtigten die Stadt, als der Regen nachließ. Vier Stunden liefen wir herum. Auf dem Markt. Zum botanischen Garten. Wir haben uns sogar einen Kaffee gegönnt. ( 150rs für einen Kaffee = sehr gutes Mittagessen)
Am Morgen wollten wir dann aber endlich Mal die Natur sehen. Also haben wir uns eine Wanderroute rausgesucht, noch zwei wasserdichte Planen gekauft und sind los zum Deddobetta Peak (2600m).

Schon am Abend zuvor haben wir unsere Route geplant und alles verlief wie es sollte. Der Einstieg sah schon sehr vielversprechend aus und auch der Wanderweg war wunderschön. Komplette Ruhe, nur der Wald der mit einem flüsterte. Es war ein schöner, mittelanstregender Aufstieg bis zum Peak. Oben angekommen war es aber umso anstrengender…. FOTOS! Jeder wollte mit uns Fotos machen…Wir aber einfach nur was zu Essen. Also schaufelten wir uns was rein und verabschiedeten uns schnell wieder!
Zurück in den Wald!
On the way to Doddebetta Peak
Wir irrten umher, mit Google Maps und Maps.me.
In Indien ist Wandern nämlich nicht ganz so populär, doch irgendwann trafen wir auf eine Straße, die uns weiter nach Coonoor brachte. Was aber noch unpopulärer ist als Wandern ist Zelten… Doch uns war das egal! Nach knapp 25/30km bauten wir unser Zelt auf einem Weg zwischen einem Teefeld und Wald auf. Doch nicht lange. Unsere Planen hielten…oben… aber der Regen unterspülte unser Zelt und wir soffen ab… jaaaa… schon wieder ins Wasser gefallen….
Also brachen wir nachts um 22 Uhr unser Lager ab und wanderten weiter Richtung Coonoor. Erst hielten wir an einem Bahnhof (24 Uhr) dann an einer Bushaltestelle, weil es zu dolle regnete (1 Uhr). Dort schliefen wir für 2 Stunden, da der Regen nicht nachließ… Dann weiter bis zur nächsten „besseren Bushaltestelle“ die etwas windgeschützter war (4 Uhr). Um 6 Uhr weckte uns dann die (sehr) nahegelegene Moschee.

Also rollten wir unsere Decken und Kram zusammen und machten uns auf nach Coonoor, dass nur noch 1,5km von uns entfernt lag. Dort aßen wir was und mieteten wieder ein Hotelzimmer an, um Sachen zu trocknen und mal auszuschlafen. Am Abend besichtigten wir Coonoor ein bisschen. Aber diese Stadt war im Gegensatz zu Ooty etwas enttäuschend.

Am nächsten Morgen gingen wir zum Bahnhof um unsere Tickets zu kaufen.
Die Reservierung für unser Zugticket nach Bangalore war komplizierte als gedacht und verschling etwas mehr Zeit… schließlich hatten wir dann aber die Tickets.
Nun mussten wir nur noch nach Mettupalayam und von dort nach Coimbatore kommen.

Also beschlossen wir nicht nach Mettupalayam zu wandern, sondern die Bergbahn. Ich war heilfroh, dass wir NICHT gewandert sind, denn das waren richtige Berge… Es wäre absolut nicht lustig gewesen an den nackten Felswänden runter zu irren ohne Weg oder Guide. So genossen wir die wundervolle Aussicht aus dem Zug und kamen am Samstagabend dann in Mettupalayam an.

Das Stadtzentrum sah wundervoll aus. Wie man sich eine asiatische Stadt vorstellen mag. Überall Lichter, Autos, Menschen… Aber genau das richtige Maß.
Geschlafen haben wir… Woanders… ^^ sagen wir, dass wir kreativ waren!
Am Morgen sah die Stadt dann aber nicht mehr ganz so beeindruckend aus. Aber trotzdem genossen wir den letzten Tag unseres Urlaubs. Wir erkundeten noch Mettupalayam, einen Tempel und den großen Fluss in der Nähe.
Am Abend dann fuhren wir dann eine Stunde nach Coimbatore um von dort unseren Zug nach Bangalore zu bekommen. Dieser hatte 45min Verspätung und wir hatten KEINE Sitzplatzreservierung. Sodass wir gemütlich neben den wohlriechenden Toiletten hausten… Blöd nur, dass wir in der Tür des Wagons saßen, und bei jedem Stopp jemand rein wollte….Es waren aber nur 8 Stunden und endlich waren wir in Bangalore.
Bus! Ab nach Hause. Essen. Schlafen. Schlafen. Schlafe. Nun war die Erschöpfung doch zu merken! Aber eine gute Erschöpfung und ich war froh wieder „zu Hause“ zu sein. Natürlich mit Erkältung ^^
in the train back home... next to the toiletDie restliche Woche Ferien habe ich damit verbracht Bangalore zu begutachten. Und ich muss sagen, da gab es was, was echt genial war….
Also haltet euch ran mit dem Lesen!!!

Es grüßt
Philipp (und der "Bodo nebe'm Klo")




vatern am 12.Nov 16  |  Permalink
Erinnerungen
Tja Youngster, da kommen Erinnerungen hoch! Man gut dass ich auch mal in diesem nur schwer zu beschreibenden Land war. So kann ich einiges gut nachvollziehen.
Weiterhin viel Spaß, auch wenns manchmal nicht so wirklich spaßig ist...:)